Wozu braucht man psychologische Autopsiestudien?
Psychologische Autopsiestudien untersuchen die Umstände und Vorgeschichten von Todesfällen und Verstorbenen. Sie sollen beispielsweise dabei helfen, Suizide aufzuklären.
Das Problem: Die Betroffenen können nachträglich nicht befragt werden. Daten müssen also aus Interviews mit Zugehörigen, Polizeiberichten, Akten von Haus- und Fachärzt*innen und aus Kliniken gewonnen werden.
Einige Forschende (zum Beispiel Cavanagh et al., 2003) schätzen sie, weil sie zahlreiche Daten liefern und damit sehr nah an den Betroffenen sind.
Andere (wie Hjelmeland et al., 2012) argumentieren, dass Autopsiestudien vor allem dann, wenn nachträglich psychiatrische Diagnosen gesucht oder aufgestellt werden, keine validen Daten liefern können. Beispielsweise könnten die Zugehörigen von Menschen, die Suizid begangen haben, deren Verhalten im Nachhinein verzerrt betrachten.