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Armut

Wir können Armut nicht in einem Satz präzise definieren. Verschiedene Betrachtungsweisen fassen Armut unterschiedlich auf.

Symbolbild: Blick in den Gang eines Supermarktes mit gefüllten Regalen

Was heißt Armut eigentlich?

Es gibt nicht den einen Satz, mit dem Armut kurz, korrekt und präzise definiert werden kann, sondern Theorien und Betrachtungsweisen, die die Problematik unterschiedlich auffassen.

Ein enger Armutsbegriff beschreibt materielle Unterversorgung, also einen Zustand von Mangel und Defizit. Ganz eng gefasst kann beispielsweise die Einkommensarmut betrachtet werden, also wie ausgeprägt das Defizit gegenüber durchschnittlichen Einkommen ist.

Komplexe Begriffe von Armut werfen weitere Perspektiven auf: In welchen Lebenslagen sind Menschen sozial benachteiligt? Wie entstehen diese Lebenslagen? Armut wird als ein Prozess betrachtet, in den Menschen durch gesellschaftliche Umstände hineingeraten, aus dem sie aber auch wieder heraus gelangen können. Dadurch werden sowohl die Ressourcen von Menschen in den Fokus genommen als auch die Ausgrenzung (zum Beispiel aus Bildung oder Versorgungsstrukturen), die dazu führt, dass ein Mensch sich in einer defizitären Lebenslage befindet. In diesem komplexen Armutsverständnis werden deshalb auch Begriffe wie soziale Benachteiligung oder soziale Ausgrenzung verwendet.

Absolute Armut

Absolute Armut bezeichnet eine Lebenslage, in der ein Mensch seine Grundbedürfnisse nicht mehr decken kann. Mit dieser existenziellen Bedrohung widerspricht absolute Armut dem Grundrecht auf Leben. Die Weltbank hat die globale Armutsgrenze bei 1,90 US-Dollar pro Tag (umgerechnet in lokale Kaufkraft) festgelegt.

Laut Bericht der Weltbank ist der Anteil der von Armut betroffenen Menschen in den letzten Jahrzehnten stetig gesunken. Doch die Aussichten, dass das so weitergehen kann, seien schlecht: 2020 habe die globale Armutsbekämpfung einen Rückschlag erlitten und werde in Zukunft erschwert sein. Hauptgründe dafür seien die COVID-19-Pandemie, bewaffnete Konflikte und der Klimawandel.

Relative Armut

Relative Armut betrachtet unterschiedliche Abstufungen materieller Unterversorgung. In Deutschland wurde in den 1970er Jahren im Rahmen der Sozialindikatorenforschung erstmals ein differenziertes System eingesetzt. Die Forscher*innen haben Armut in drei Stufen unterteilt: Absolute Armut (Einkommen unterhalb der Sozialhilferegelsätze), strenge relative Armut (40 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens privater Haushalte), milde relative Armut (60 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens der privaten Haushalte).

Heute misst unter anderem das Statistische Bundesamt Armut in Deutschland. Auch dafür wird ein relativer Armutsbegriff herangezogen: die Armutsgefährdung. Sie besteht dann, wenn einem Haushalt weniger als 60 % des durchschnittlichen Nettoäquivalenzeinkommens zur Verfügung stehen.

Quellen

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    • “24-Stunden-Betreuung”

    “Für mich war es immer schwierig, wenn eine Person demenzkrank war.”

    Małgorzata Kocia arbeitet seit 2007 als Live-in, zunächst in Deutschland, heute in Polen. Warum will sie nie wieder mit demenzkranken Personen arbeiten und auf welche Probleme stößt sie bei der Zusammenarbeit mit Pflegediensten?

    Symbolbild: Eine Pflegerin mit Brille und Maske schaut einer alten Person über die Schulter.